Im ehemaligen Kreis Friedberg wurde schon nach 1946, soweit es die Besatzungsmächte zuließen, wieder sozusagen Vereinszusammenkünfte ehemaliger Radsporttreibende Vereine durchgeführt. So wurden Wanderfahrten, Treffpunkte in naheliegenden Wäldern usw. gehalten.
Im Kreis Frankfurt herrschte schon reger Radsportbetrieb.
Als im Jahre 1948 der hessische Radsportverband gegründet wurde, wurden auch die ehemaligen radsporttreibenden Vereine im Kreis Friedberg und Bad Homburg – Usingen wieder wach.
Herr Franz Beck aus Rockenberg erfasste 1949 die Initiative und veröffentlichte im damaligen Oberhessen Anzeiger (Vorläufer der Wetterauer Zeitung) eine Anzeige, in der radsporttreibende aufgefordert wurden, falls sie Interesse an gemeinsamer Zusammenarbeit haben, sich bei Herr Franz Beck in Rockenberg zu melden. Es gingen 10 Meldungen bei Herrn Beck ein. Von Ihm wurde der Vorschlag an die Vereine geschickt, dass eine Gründungsversammlung in Butzbach gehalten wird. Die Versammlung fand dann im Cafe Schorre in der Hauptstraße in Butzbach statt.
Folgende Vereine waren anwesend:
| Bruchenbrücken | Cransberg | Friedberg |
| Friedberg-Fauerbach | Griedel | Hoch-Weisel |
| Langenhain | Nieder-Weisel | Nieder-Wöllstadt |
| Rockenberg | Steinfurth |
Herr Beck leitete die Zusammenkunft.
Nach einer längeren Aussprache wurde der Beschluss gefasst, einen vorläufigen Vorstand zu wählen, dem dann die weiteren Arbeiten und nötigen Verpflichtungen zur weiteren Veranlassung obliegen.
Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:
| 1. Vorsitzender: | Franz Kessler | Friedberg-Fauerbach |
| 2. Vorsitzender: | Johannes Crix | Bruchenbrücken |
| Schriftführer: | Heinrich Weil | Nieder-Wöllstadt |
| Kassenführung: | Herr Schwarz | Griedel |
| Reigenfahren: | Wettner | Rockenberg |
| Wanderfahrten: | Herr Bopf | Steinfurth |
| Rennfahren: | Fritz Dörr | Nieder-Wöllstadt |
| Beisitzer: | Herr Bruder Beck | Rockenberg |
| Herr Frank | Cransberg | |
| Herr Schimpf | Langenhain | |
| Herr Edler | Friedberg-Fauerbach |
Starke Konkurrenz war damals der Radfahrerbund Solidarität, mit starken Vereinen wie Sportunion Nieder-Florstadt, Sportunion Klein-Karben, Radfahrerverein Anspach im Taunus und Laubach. Damaliger Vorsitzender der Solidarität war der damalige Direktor der Brauerei Binding in Frankfurt. Dem Radfahrerbund Solidarität gehörte vor dem Kriege die Fahrradfabrik Bauer in Klein Auheim.
Im Jahre 1950 kam es bei der Generalsversammlung zu Meinungsverschiedenheiten. Es trat damals der Radfahrerverein Wölfersheim aus und bildete mit Ihrem Vorsitzenden Herrn Kraft den Radfahrerbund Oberhessen, dessen Sitz in Wölfersheim war. Ihm hatten sich Inheiden und Hungen angeschlossen.