Was ist das bloß für eine Sportart, wo normal intelligente Menschen versuchen, mit einem Fahrrad über Felsbrocken zu springen oder senkrechte Mauern zu erklimmen? Wo andere Menschen zu Fuß Schwierigkeiten hätten das Gelände zu bewältigen, da fühlen sie sich auf ihren Bikes erst richtig wohl, -die Trialer.


Fahrradtrial — eine faszinierende Sportart

Der Trialsport ist eine der publikumswirksamsten Bike - Disziplinen, weil der Wettbewerb eher einer Show von Künstlern und Akrobaten gleicht. Keine andere Radsportdisziplin erfordert so viel Geschick, Konzentration, Präzision, Kraft und Technik. Trialfahrer ziehen Jung und Alt gleichermaßen in ihren Bann. Vor allem ist dieser Radsport glaubwürdig, da Doping wegen der kurzen anaeroben Belastung hier keine Rolle spielt und unbeeinflussbare Fähigkeiten wie Konzentration, Dynamik und Balance gefragt sind. Zudem entspricht er dem Trend der Jugend weg vom monotonen Ausdauersport hin zu actiongeladenem Trendsport. Dass die Allerbesten der Weltklassefahrer Profis sind und alle Teilnehmer zwischen 15 und 25 Stunden wöchentlich trainieren müssen um diesen Level zu erreichen sieht man ihnen auch an.

Trial kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Gerichtsverhandlung. Der Trialer steht nicht vor Gericht, wer würde das schon freiwillig mitmachen, aber wenn sich jemand dieser Sportart widmet, so bekommt er eine andere Bedeutung des Wortes am eigenem Leib zu spüren:“Harte Prüfung“.

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Und so könnte man den Trial-Sport erklären: Man versucht, eine schwierige Aufgabe (einen Geländeabschnitt, die Sektion) so gut wie möglich (ohne sich abzustützen oder zu stürzen) zu durchfahren. Fahrrad -Trial ist also Fahrradfahren über Stock und Stein, ohne die Füße von den Pedalen zu nehmen. Dabei handelt es sich bei den Stöcken um Baumstämme und bei den Steinen um teilweise meterhohe Felsbrocken. Außerdem geht es über Wurzelhänge, steile Böschungen rauf oder runter, Schräghänge müssen gequert werden und die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten, von schmierigem Lehm bis hin zu lockerem Sand erschweren noch den Tritt. Oftmals kommen die Fahrer gar nicht so recht zum Fahren, sondern „springen“ mit ihrem Rad durch die Sektion.

Das Rad scheint dabei an den Füßen der Trialer zu kleben, jegliche Art von Pedalsystemen sind aber verboten und es handelt sich um reine Körper- und Radbeherrschung. Berührt man dennoch mit einem anderen Teil des Rades außer den Reifen den Boden, oder ein Hindernis, so steht gleich neben den Fahrern der Punktrichter und ahndet jede Berührung mit einem Strafpunkt.

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Aber nicht nur die Punktrichter stehen direkt neben den Fahrern, sondern auch der interessierte Zuschauer. Da Trial nicht auf Geschwindigkeit gefahren wird, gibt es so gut wie keine Sicherheitszonen, der Sportler fliegt auch nicht nur kurz auf seinem Rad vorbei und ist dann für die nächste halbe Stunde verschwunden, sondern er hat 2 ½ min Zeit für eine Sektion und fährt dann weiter zur nächsten. In einer Sektion ist immer nur ein Fahrer unterwegs, so dass man genügend Zeit hat das Können der einzelnen Fahrer zu bewundern, den Wettkampf zu verfolgen und der Faszination dieser Sportart zu erliegen. Hier erkennt auch der Laie auf den ersten Blick - da sind Balance-Künstler am Werk.

Fahrrad- Trial wurde 1974 „erfunden“, das heißt es war eine Alternative für Jugendliche die noch kein Trialmotorrad fahren konnten oder durften. Fahrradtrial wurde seitdem als Nachwuchsarbeit in Motorsportvereinen betrieben. Seit 1993 hat sich der Bund Deutscher Radfahrer dem Trialsport angenommen.

In letzter Zeit erfreut sich Trial immer größerer Beliebtheit, was sich auch in der Medienpräsenz zeigt. Der World Cup auf der Expo 2000 mit 100 000 Zuschauern an 2 Tagen, der World Cup auf der IFMA in Köln, das „Bike the Rock Festival“ in Heubach sowie Auftritte auf dem Ball des Sports, mehrere Wetten bei „Wetten Dass“ der „Superbiker – Auftritt“ beim Champions Day, bei Clever in SAT 1 usw. zeigen das Potential des sehr attraktiven Sports. Das Internet und deren neue Medien haben die Trialer eh fest im Griff. Einige Trialvideos auf YouTube (z. B. MacAskill April 2009) haben es auf 10 Millionen Aufrufe in einer Woche gebracht.

 

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